Ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. So ganz ist mir noch nicht nach einem Jahresabschluss, wir sind eher im Jahresendspurt. Dennoch möchte ich hier über ein paar Dinge erzählen, die uns in diesem Jahr geholfen und stark gemacht haben für die kommenden Jahre.

Warum brauchen die denn Hilfe, mögen sich einige denken. Der „Digitale Umbruch“ ist doch genau da wo er gebraucht wird, nämlich mitten drin im „Digitalen Umbruch“. Da ist was dran. Für alle Kunden bedeutete allerdings dieses Jahr zumindest doch ein Einhalten und Umdenken, sich Umorganisieren und neu finden. Das hatte zur Folge, dass sich Projekte verschoben haben, gar nicht durchgeführt wurden, oder eben abgespeckt wurden. Darüber hinaus erleben wir eine zum Teil sehr große Verunsicherung, wenn es um die Möglichkeiten der digitalen Welt geht. Der Beratungsbedarf und die Verunsicherung sind hoch und Entscheidungen benötigen eine intensive und lange Vorbereitung. Und schon auch eine Menge Geduld.

Wir arbeiten schon immer verteilt

Seit Gründung der Agentur arbeiten wir in all unseren Projekten verteilt und nie in einem Raum. Das hatte ganz praktische Gründe: ich bin aus Berlin rausgezogen und die Mitarbeiter wollten nicht nach Oranienburg fahren. Auf keinen Fall wollte ich ein Büro in Berlin anmieten und täglich 2 Stunden Fahrzeit verschwenden. Außerdem schätze ich an der Selbständigkeit die Unabhängigkeit arbeiten zu können, wann ich will. Letztlich sind die Zeiten ziemlich geregelt, dennoch ist allein die Möglichkeit mal 2 Stunden nicht zu arbeiten und in den Wald zu gehen eine ganz hoch geschätzte Freiheit.

2016 kam Sebastian als erster fester Mitarbeiter dazu. Er wohnte damals schon im tiefen Bayern und ein Umzug hierher stand nie zur Debatte. Also haben wir uns auch hier digital eingerichtet. Unsere gemeinsamen Kundengespräche führen wir gefühlt schon immer über Videokonferenzen. Uns selbst organisieren wir über gemeinsame digitale Arbeitsräume und Dateiablagen in der Cloud. Das war auch eine gute Vorbereitung darauf, dass Sebastians Mobilität inzwischen sehr stark eingeschränkt ist: Er sitzt im Rollstuhl und hat gesundheitlich ein dickes Paket zu tragen, aber beruflich bemerkt man das eigentlich nicht und die wenigsten Kunden wissen es – es macht ja fachlich keinen Unterschied, auch wenn sicher nicht jeder Tag leicht ist. (Ein paar Infos zu Sebastian gibt es hier und hier und: er macht Musik und baut tolle Gitarren).

Und das hat uns in der Krise geholfen:

  • Wir haben eine entwickelte Toolumgebung die uns unterstützt und testen ständig weitere Werkzeuge aus.
    • Wir haben in der Krise eine Reihe Beiträge geschrieben, z.B. zum Thema homeschooling und haben uns für die Unterstützung regionaler Unternehmen engagiert.
    • Wir beraten nun Unternehmen und Einrichtungen wie man die richtigen Werkzeuge für sich findet und sie nachhaltig einsetzt. Und finden das prächtig, denn auch ohne Krise eröffnen sie mehr Möglichkeiten zur lebensgerechten Arbeit.
  • Wir wissen, dass Arbeiten im digitalen Raum anstrengend ist und wie man der möglichen Entfremdung gegenübertritt und haben darüber geschrieben.
    • Wir reden miteinander und geben uns Zeit für persönliche Gespräche.
    • Wir machen uns das Leben damit leichter, nicht schwerer.

Wir versuchen schon immer alles möglich zu machen

Ein erfolgreicher und spannender beruflicher Alltag und ein Alltag mit Kindern und allem was sonst noch zum Leben dazu gehört – mit dem „Digitalen Umbruch“ soll beides möglich sein. Und zwar für beide: also für Mutter und Vater. Dass das nicht immer einfach ist und man gelegentlich auf dem Zahnfleisch geht, ich weiß. Aber langfristig bekommt man sehr viel unter einen Hut. Arbeit ist immer auch Leben. Sebastian ist seit letztem September Vater und könnte hier aus eigener und kurzfristiger Erfahrung dieses Thema sicher noch deutlich ausmalen. Bei mir kommt kein Neid auf, wenn er von Kinderkrankheiten, ersten Beulen, ersten Zähnen und durchwachten Nächten berichtet. Ich freue mich immer, wenn ich die Kleine Maus hinter der Kamera mal kurz sehe, auch darüber, dass meine Jungs inzwischen beide größer sind als ich. Im vergangenen Jahr schon kurz und in diesem Jahr nun richtig ist Julia zu uns gestoßen, unserer PR- und Marketingmanagerin und – verrückt wie die Dinge manchmal zusammen kommen – Sebastians Frau. Wir sind also ein richtiges Familienunternehmen. Sie hat noch nicht so viel Zeit und arbeitet bevor Sebastian startet. Eine weitere Herausforderung für die Zusammenarbeit – tooltechnisch sind wir zwar gut ausgestattet, aber wie führt man ein Team, dass nie zeitlich zusammen arbeitet?

So haben wir anderen in der Krise geholfen:

  • Wir sind in der Lage uns sehr schnell auf neue Situationen einzustellen und Lösungen zu finden.
  • Wir vermitteln Sicherheit, auch in Projekten. Die Sicherheit, dass es einen guten Weg gibt für gute Lösungen.
  • Viel Verständnis und Austausch und das wichtige Wissen, dass man da gemeinsam durchgeht und füreinander da ist.
  • Wir haben uns am #wirvsvirus und #wirfuerschule Hackathon beteiligt. Das gesellschaftliche Engagement ist uns wichtig. Und: wir haben interessante Projekte kennengelernt und unseren Horizont erheblich erweitert.

Die Partner unserer „Kernfamilie“

Wir schaffen unsere Projekte natürlich nicht allein und arbeiten mit vielen Partnern zusammen. Aber auch hier haben sich über die Jahre feste Bande entwickelt. Wir haben für unsere verschiedenen Projekte feste Teams aus Entwicklern, UX-Design, Konzeption und Projektsteuerung für eine breite Produktpalette. Das verteilte Arbeiten ermöglicht uns eine Breite und gleichzeitig fachliche Tiefe, die wir innerhalb einer festen Firmenstruktur gar nicht leisten könnten. Und Breite ist auch geographisch wörtlich gemeint: wir arbeiten zusammen nicht nur im gesamten Bundesgebiet, sondern auch über Ländergrenzen hinweg mit hervorragenden Teams in Polen und der Ukraine.

Und das wird uns für die Zukunft helfen:

  • Langfristige gute Beziehungen zu Mitarbeitern, Partnern und Auftragnehmern.
  • Eine lösungsorientierte, neugierige, offene Arbeitsatmosphäre mit klarer Zielorientierung – ständig lernen, lösen und weiterentwickeln.
  • Wir glauben an Loyalität, auch in einem Wettbewerbsumfeld.

Und was ist mit Euren Kunden und den ganzen Projekten?

Ihnen werden wir die nächsten Advente widmen. Der erste, der sollte unserem unternehmerischen sozialen Netzwerk gelten, bei dem ich mich herzlich bedanken möchte und mit dem wir gestärkt aus diesem Jahr gehen. Es haben sich viele neue Möglichkeiten aufgetan, über die dann mehr in den nächsten Wochen.

Wichtig: verwiesen sei hier auf den Initialartikel unserer Adventsserie für unser Projekt Snippit. Vielen Dank Julia für die schöne Idee.

Euch allen einen schönen 1. Advent im (sicher engen) Kreis Eurer Lieben.

Herzliche Grüße, Alexandra